Glukosesensoren
Glukosesensoren – auch rtCGM (real time continuous glucose monitoring) genannt – messen den Glukosewert kontinuierlich im Gewebe. Dadurch ist eine engmaschige Überwachung des Glukosespiegels möglich. Zudem kann frühzeitig auf niedrige oder zukünftig niedrige Werte reagiert werden, sodass Hypoglykämien (Unterzuckerungen) reduziert werden können. Teilweise ermitteln diese Systeme jede Minute einen neuen Wert, teilweise alle 5 Minuten. Alle Systeme verfügen über ein Alarmsystem und können mittels Smartphone App oder Lesegerät bedient werden.
Das FreeStyle Libre 3 ist das kleinste auf dem deutschen Markt verfügbare rtCGM-System. Es ist in etwa so groß wie zwei übereinandergelegte 5-Cent-Stücke (Durchmesser ca. 20 mm). Die Tragedauer beträgt 14 Tage. Zugelassen ist das System für die Messung am Oberarm. Das System verfügt über einen Niedrig- und einen Hoch-Alarm sowie einen Alarm bei Signalverlust. Der Sensor ermittelt jede Minute einen Messwert. Das System muss nicht kalibriert werden.
Foto: © 2024 Domringpraxis
Der Dexcom G7 Glukosesensor ist der kleinste Dexcom-Sensor und etwas größer als der FreeStyle Libre 3 Sensor (ca. 28 x 24 mm und 3 mm Dicke). Er kann bis zu 10 Tage getragen werden (zzgl. zwölfstündiger Toleranzzeit). Zugelassene Tragestellen sind die Oberarmrückseite und der Bauch (bei kleinen Kindern ist auch der obere Gesäßbereich möglich). Es gibt Warnungen für hohe und niedrige Glukosewerte, für einen drohenden niedrigen Wert unter 55 mg/dl, für einen stark steigenden oder fallenden Trendpfeil sowie bei Signalverlust. Alarme, die bestätigt werden, können wiederholt werden. Zudem gibt es einen Ruhemodus und die Möglichkeit, einen Alarmplan einzustellen. Der Sensor ermittelt alle 5 Minuten einen Messwert. Für eine bessere Messgenauigkeit kann das System kalibriert werden (optional).
Das Dexcom G6 rtCGM-System bietet alle Vorteile des o.g. Dexcom G7 rtGCM-Systems. Es ist etwas größer und dicker (ca. 43 x 22 mm und 7 mm Dicke). Sensor und Transmitter sind nicht verbaut, d.h. der Sensor wird alle 10 Tage gewechselt, der Transmitter kann bis zu drei Monate genutzt werden. Der Dexcom G6 Glukosesensor kann mit verschiedenen Insulinpumpen gekoppelt werden, z.B. mit dem OmniPod 5, der Kaleido, der YpsoPump mit CamAPS FX oder der t:slim X2.
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Das Eversense E3 ist ein Langzeit-CGM-System besteht aus einem Sensor, der unter die Haut implantiert wird und bis zu 180 Tage dort verbleiben kann, sowie einem Transmitter, der auf der Haut liegt. Der Transmitter kann in bestimmten Situationen abgenommen werden (z.B. Sauna, Kontaktsport), ohne dass der Sensor ebenfalls entfernt werden muss. Wie andere CGM-Systeme verfügt das Eversense über verschiedene Alarme auf dem Smartphone, das als Empfangsgerät dient. Darüber hinaus werden Vibrationsalarme direkt über den Transmitter abgegeben, sodass diese auch wahrgenommen werden können, wenn das Smartphone nicht in der Nähe ist, leise gestellt wird oder akustische Alarme überhört werden.
Links: Transmitter, klebt mithilfe eines weißen Pflasters auf der Haut
Rechts: fluoreszenzbasierter Sensor, wird unter die Haut implantiert
Die Kosten für ein solches System werden von gesetzlichen Krankenkassen übernommen, wenn eine sog. ICT (intensivierte Insulintherapie) durchgeführt wird. Eine ICT bedeutet, dass mindestens einmal täglich ein langwirksames Basal- und mehrmals täglich ein kurzwirksames Bolusinsulin gespritzt werden. Die Dosis des Bolusinsulins wird hierbei je nach Ausgangsglukosewert, Korrekturregel und verzehrten Kohlenhydraten eigenständig variiert. Mitunter muss auch der Nachweis von z.B. Hypoglykämien unter ICT erbracht werden.